Hilton Hotel, bitte!
"281 zum Nash," unterrichtete unser Taxifahrer seine Hauptniederlassung von unserem Ziel.
Der Code-Name war offensichtlich noch �biggeblieben aus der Zeit des International Hotels.
Das gro�e H - das Las Veas Hilton - tauchte vor uns auf, und sowohl auf dem funkelnden blauen
Schild auf dem Dach als auch auf der Markise auf dem Parkplatz stand groB und deutlich der
Name ELVIS. Fr�her an diesem Tag hatten wir ihnen dabei zugeschaut, wie sie die riesigen
Buchstaben angebracht haben. Das Taxi entfernte sich von dem Verkehrsstrom in der Paradise
Road und bog nach rechts in die Avenue des Hiltons ein. Es war die Er�ffnungsnacht,
der 2. Dezember 1976. Der Einangsbereich und die Lobby des Hiltons und sogar das ganze
Kasino war voll von Elvis-Postern und "Ausverkauft"-Schildern. Aufgeregte Fans umkreisten
den Souvenirstand, und die gewohnte Schlange von Fans schl�ngelte sich um das Kasino herum,
jeder umklammerte seine wertvolle Eintrittskarte.
STARKER VORTRAG
Ich hatte schon von "Hurt" geh�rt und dar�ber, wie kr�ftig es Elvis "live" singt, aber
ich lehnte mich trotzdem erstaunt zur�ck, als er anfing es zu singen! Der riesige Applaus
brachte ihn dazu, es noch einmal zu singen. Bei der Reaktion der Leute war in seinem
Gesicht ein v�llig erfreuter Blick. "Hound Dog" und "Hawaiian Wedding Song", gesungen in
einem ganz anderen Stil, gaben Elvis die Gelegenheit, Geschenke am B�hnenrand anzunehmen,
w�hrend ganze Trauben von Frauen versuchten, die B�hne zu st�rmen. Elvis sagte, er w�rde
gerne Gitarre spielen und "Blue Christmas" f�r uns singen: ". . . Weil einige Leute denken,
ich w�rde nicht Gitarre spielen k�nnen . . . sie haben recht", witzelte er. Glen Campbell
rief ihm zu: "Wenn ich so sch�n w�re wie du, w�rde ich mir dar�ber keine Gedanken machen."
Elvis setzte sich auf einen blauen Stuhl, den Charlie ihm hingestellt hatte, und sang das
beliebte "Blue Christmas". Sein eigenes Mikrophon war tiefer eingestellt, um sein
Gitarrenspiel einzufangen, und Charlie hielt ein anderes Mikrophon an das Gesicht von Elvis.
Ein paar kurze Kommentare �ber Ed Sullivan, und schon steckte er mitten in "That's All Right,
Mama", nachdem er den gewohnten Anfang selbst auf seiner Gitarre spielte. Der Klang war dem
von Sun bemerkenswert �nlich, und er war auch sehr sch�n zu h�ren. Ein ganz anderer Klang und
auch eine andere Stiomme folgte, als Elvis "Bridge Over Troubled Water" sang, nachdem er
erz�hlt hatte, da� es seinem Vater schon viell besser geht. Danach sagte er: "Danke daf�r, da�
sie die Er�ffnungsnacht wirklich phantastisch gemacht haben", und "Can't Help Falling In
Love" lie� einen neuen Ansturm auf die B�hne losgehen. Elvis kam noch einmal hinter den neuen
Pl�schvorh�ngen des Hiltons hervor, bedankte sich f�r den Applaus und duckte sich dann und
verschwand hinter dem Vorhang. Das Publikum str�mte begeistert nach au�en, und viele Leute st�rmten
auf die Souvenirst�nde zu oder gingen wie wir in das Cafe, um zusammenzusitzen und zu reden
und dadurch die Show noch einmal zu erleben und zu versuchen, wieder auf die Erde zur�ckzukommen!
In dieser Nacht schlief ich einem rosigen Schein von Gl�ck ein.
VERNON UND LISA
Am Sonntag abend kamen wir gegen 21.00 Uhr an das Hotel. Zu dieser Zeit waren die ganzen
Schlangen schon innen, und wir sahen Vernon, der zusammen mit Lisa vor uns in den Saal ging. Sie
hatte ein langes wei�es, viktorianisches Kleid an, ihr blondes Haar als einen langen Bubikopf, und
wir konnten die gro�e �hnlichkeit zu Elvis in ihrer Augenpartie sehen.
ANSTURM DER FANS
Dienstag nacht konnte man eine deutliche Verbesserung bemerken, obwohl Elvis immer noch ein
wenig hinkte und sagte, er h�tte einen gereizten Nerv. "Ich w�re auch gekommen, wenn ich dazu
einen Rollstuhl gebraucht h�tte", erz�hlte er uns. "Are You Lonesome Tonight" war mittlerweile
ein fester Bestandteil der Show und in jeder Nacht von mehr Gel�chter begleitet. Mein gro�es
Fernglas leistete mir gute Dienste und gab mir einen erstklassigen Blick auf Elvis' Gesichtsausdr�cke
w�hrend dem Lied. Elvis sagte, es g�be etwas, was er schon seit langem einmal tun wollte - n�mlich
ein paar Spirituals auf der B�hne singen. "Du bist der King", rief ein Anh�nger aus, und Elvis,
der nicht King genannt werden will, antwortete darauf: "Ich mache michgerade fertig, um �ber
ihn zu singen." Die Stamps kamen nach vorne und Elvis sang "You Better Run" und "Bossom Of
Abraham". Es war alles viel zu kurz - auf einmal sang Elvis das letzte Lied, und der normale
Sturm auf die B�hne setzte ein. Die Bodyguards, angef�hrt von Jerry Schilling und Ed Parker, waren
nur sehr halbherzig und gaben sich keine besondere M�he, um den n�chtlichen Ansturm der Fans
zu stoppen. Fans in der N�he der B�hne wurden verletzt, und weil wir das wu�ten, f�hlten wir uns
ein wenig unsicher, als wir am Mittwoch abend nur eine Arml�nge von der B�hne entfernt sa�en.
H�HEPUNKTE DER SHOW
Am Freitag sah Elvis gl�cklicher aus und er erz�hlte uns in der Show um 21.00 Uhr gleich nach
dem ersten Lied, da� er soeben Vernon aus dem Krankenhaus abgeholt hatte. Eine brennende Version von
"Steamroller Blues" war der H�hepunkt dieser Show.
ELVIS SINGT DEN BLUES
Kurz vor dem Ende der zweiten Show am Samstag nahm Elvis seine Gitarre und sang unangek�ndigt
"Reconsider Baby". Er war sich mit dem Text nicht ganz sicher, aber f�r ein paar Minuten sang
Elvis Presley den Blues. Dadurch, zusammen mit "I Just Can't Help Believing" in der Er�ffnungsnacht,
hatte sich alleine meine ganze Reise bezahlt gemacht.
oder Abenteuer in der Paradise Road
(Anne E. Nixon)
Deutsche �bersetzung: Eva Plackner
Es war ein ganz besonderer Abend f�r mich, weil ich noch nie zuvor bei einr Er�ffnungsnacht
gewesen war. Weil meine Freunde und ich rosa Karten f�r diese Show hatten, sa�en wir alle
oben, aber unsere Sitze in der Mitte des vorderen Balkons gaben uns eine gro�artige Sicht.
Das Vorprogramm war endlos, Mr. Kahane verlie� sich wieder einmal auf die Witze, die er schon
1972 erz�hlte. Um 21.00 Uhr konnte man die Aufregung in der Luft sp�ren, als "2001" erklang.
Der innere blaue Vorhang ging auseinander, und eine l�chelnde Figur in einem wei�en Jumpsuit,
der in T�rkis und Gold bestickt war, tauchte auf, begleitet von Kreischen un Jubel. Innerhalb
der n�chsten Stunde und vierzig Minuten nahm Elvis das Publikum gefangen, mit etwas, das
vielleicht seine beste Er�ffnungsshow �berhaupt war. Nach der ersten Freude dar�ber, ihn
wiederzusehen, betrachtete ich mir den Mann auf der B�hne n�her, mit der Hilfe meines starken
Fernglases. Er hatte eine ziemliche gute Kondition, er hatte sein Gewicht ziemlich unter
Kontrolle, und er sah so gut und beeindruckend aus wie schon immer.
Es war eine ausgezeichnete Show. "C.C. Rider", "I Got A Woman" und "If You Love Me Let Me Know"
wurden knackig vorgetragen; "Lord You Gave Me A Mountain" und "It's Now Or Never" waren
wundersch�n gesungen, und er brachte eine herausragende Version von "Jailhouse Rock" mit einem
langsamen Ende. "Softly As I Leave You" und "And I Love You So" bekamen viel Zustimmung durch
das Publikum, und w�hrend vieler seiner Hits lief Elvis herum und verteilte Schals und K�sse.
Es war hin und wieder ein richtiger Auflauf unten vorne. Aus dem Blauen heraus entschied sich
Elvis "I Just Can't Help Believing" zu singen, und ich war freudig �berrascht, da� er mein
Lieblingslied sang. Er hatte den Text vergessen, weil er es jahrelang nicht mehr gesungen
hatte, aber es waren ein paar zauberhafte Minuten f�r mich. Nach einem langsamen, brennenden
"Fever" und einem energiegeladenen "Polk Salad Annie" begann Elvis mit der langwierigen
Vorstellung seiner Band. Er sang einen Vers von "Early Morning Rain" zum Solo von John
Wilkinson und jeweils etwas von "What'd I Say" und "Johnny Be Goode" zu James Burtons stechender
Gitarre, das zweite Lied spielte James, w�hrend er die Gitarre hinter seinen Kopf hielt.
Ronnie Tutt schlug wie wild auf sein Schlagzeug ein, Jerry Scheff spielte ein bluesiges St�ck,
und der neue Pianist, Tony Brown, spielte ein sehr gutes Solo, und Elvis nickte und summte
voller Bewunderung mit. Nachdem David Briggs sein St�ck am elektrischen Klavier gespielt
hatte, l�ste Charlie Hodge Tony am Klavier ab, und Elvis sagte, er w�rde jetzt "Love Letters"
singen, weil das das erste Lied war, das er zusammen mit David Briggs aufgenommen hat.
Die sch�n vorgetragene Version von Elvis war genauso wie auf der Platte. Elvis drehte dem
Publikum seinen breiten R�cken zu, w�hrend das Orchester von Joe Guercio eine Swing-Nummer
spielte, und man konnte den King h�ren, wie er ein paar Zeilen von "Schooldays" sang.
Vikki Carr und Glen Campbell waren im Publikum, und Elvis erz�hlte Glen, da� er von der
Imitation geh�rt hat, die er von ihm gemacht hat und da� Imitieren ein Kompliment ist.
W�hrend der restlichen Show warfen sich Glen und Elvis, sehr zu unserem Vergn�gen, noch
weitere Komplimente an die K�pfe.
An den n�chsten zwei Abenden gab Elvis zwei Shows pro Nacht. Die erste am Freitag schien sehr
kurz zu sein, obwohl sie �ber eine Stunde dauerte. Elvis trug den sch�nen indianischen
Jumpsuit vom "Boulevard"-Album, und er sang zus�tzlich zu seinen Hits "One Night", nachdem
es gew�nscht wurde. Er schien es eilig zu haben, mit der Show fertig zu werden, weil er ein
paar Mal die sp�tere Show erw�hnte. Es war ein guter Auftritt, aber das gewisse Etwas fehlte.
Die Show um 1.00 Uhr war herausragend, und unser Platz in der Mitte der ersten H�lfte des
Saals erm�glichte uns eine prima Sicht. Elvis sang "American The Beautiful" f�r uns, und es war
f�r mich eine besondere Wohltat, da� er auch zus�tzlich "Trying To Get To You" sang.
Die beiden Auftritte am Samstag waren exzellent. In der ersten Show konnten wir einen kleinen
blonden Kopf in der Presley-Nische sehen, bevor Elvis auf die B�hne kam. Lisa bekam einen gro�en
Applaus, als sie vorgestellt wurde, und Engelbert Humperdinck und Roy Orbinson waren in einer
benachbarten Nische direkt vor unserem Tisch. Ein Highlight in dieser Show war "What Now My Love",
bei dem Elvis den ersten Teil dramatisch sprach.
Zwischen den Shows sa�en wir im Cafe und waren wie �blich von "Elvis-Leuten" umgeben: Vernon,
J.D., Charlie usw., und Jackie Kahane lief in einem T-Shirt herum, auf dessen R�cken "Ich bin
nicht Elvis" stand!
Kurz nach 1.00 Uhr gingen wir wieder in den Saal auf die bequemen Pl�tze. Elvis hatte beschlossen,
die Reihenfolge der Lieder etwas zu vertauschen, und er sang "Fairytale" und "Lawdy Miss Clawdy".
Er versuchte auch "Rip It Up" zu singen, aber die Band kam nicht mit, und so gab er es wieder
auf. Elvis sprach einen Teil des Textes von "Lord You Gave Me A Mountain". Bevor er "Now Or Never" sang,
bat Elvis Sherill Nielsen, den italienischen Text zu singen, und als Sherill das tat, gab sich
Elvis alle M�he ihm abzulenken, indem er Grimassen schnitt und Kommentare abgab. In nachfolgenden
Shows dehnte Sherill die hohen T�ne in die L�nge, und es war lustig, die Reaktion von Elvis
darauf zu beobachten. Kurz vor dem Ende der Show lie� Elvis Sherill nach vorne kommen und ihn
"Danny Boy" und "Walk With Me" singen. Nach dieser Show stellten wir fest, da� schon ein
Drittel der 15 Auftritte vorbei waren. Die Zeit verging viel zu schnell.
W�hrend dem Auftritt von Jackie Kahane war eine Menge Bewegung hinter den blauen Vorh�ngen. Man
konnte Charlies Stimme h�ren. Jackie sagte, da� er von einem Mann mit einem Schal hinter sich
unterbrochen worden ist und witzelte, da� Elvis vielleicht von seiner Brieftasche gefallen ist und
sich seinen Kn�chel verstaucht hat und deswegen zu sp�t kommen w�rde! Wir merkten schon bald, da� Jackie
nicht scherzte, als ihm nach und nach die Witze ausgingen, und als er gegen 21.15 Uhr anfing
zu improvisieren, fragten wir uns, was passieren w�rde. Das Orchester spielte einige Minuten
lang, und die schemenhafte Figur von Charlie Hodge befestigte das Mikrophon und rief Bill Porter
zu, er solle es einschalten. Dann begann schlie�lich "2001".
Elvis lief langsam von der linken Seite auf die B�hne (die Seite, die dem Aufzug zu seiner
Gaderobe am n�chsten war). Er entschuldigte sch bei uns und erkl�rte, da� er auf dem Weg zum
Bad in seinem Schlafzimmer eine Stufe hununtergefallen ist und sich den Kn�chel verstaucht hat.
Er machte einen Scherz �ber "Chester" in "Gunsmoke" (bei uns als Serie "Rauchende Colts" bekannt.
W�hrend der ersten zwei Lieder schaute Elvis immer wieder zu seinem rechten Kn�chel hinunter,
um uns wissen zu lassen, da� er ihm weh tat. Er setzte sich dann ein bi�chen auf seinen blauen
Stuhl und sang einige Lieder, darunter eine vergn�gte Version von "Are You Lonesome Tonight"
mit einem ausdruckslosen Charlie Hodge neben sich, der ihm das Mikrophon hielt. Elvis �nderte
den Text und brach in Lachen aus. Die Ausdr�cke auf seinem Gesicht und auf dem von Charlie waren
unvergleichlich, und es war einer der lustigsten Momente, den ich je erlebt hatte.
Als n�chstes erz�hlte uns Elvis von seinem neuen Ring. Er sagte, da� er sich mit Numerologie
besch�ftigt habe und vor kurzem einen schwarzen Diamantring aufgetrieben hat, der sein
Geburtsstein ist (ist das nicht ein Granat?). Seine Bekannten bei der Polizei in Denver haben
einen Sammler ausfindig gemacht, der einen solchen Stein besa�. Er hatte vierzehn Jahre lang
gesucht. "Er gl�nzt nicht, er sieht aus wie Kohle", sagte er �ber den SEHR teuren Ring. Dieser
Ring und der �bergro�e TCB-Ring waren die einzigen, die er w�hrend der ganzen Auftritte trug.
Der immer noch sitzende Elvis versuchte "Sweet Caroline" zu singen, aber er hatte den Text
vergessen. W�hrend diesem Lied stand er unter Applaus von seinem Stuhl auf, und er setzte sich
w�hrend der restlichen Show nicht wieder hin. Als Lisa vorgestellt wurde, machte Elvis den
Scherz: "Lisa verwaltet das Haus ... sie kennt alle Telefonnummern!" Und er stand da und hatte ein
albernes Grinsen voller Stolz im Gesicht, als sich Lisa im Scheinwerferlicht umdrehte. Die
Show am Sonntag war gut, trotz des verstauchten Kn�chels, der Elvis offensichtlich Schmerzen
bereitete. Er war gut gelaunt, sehr locker, und wir waren dankbar, da� er aufgetreten ist.
Wie wir schon vorausgesehen hatten, verursachte der Kn�chel Elvis am n�chsten Abend gr��ere
Schmerzen, und er sah nicht besonders gut aus. Unklugerweise hatte er trotzdem "Polk Salad Annie"
im Programm, und wie �blich lief er herum und verteilte Schals. W�hrend "Fever" hatte er eine Brille,
Nase und Bart im Stil von Graucho Marx auf, die ihm ein Fan gegeben hatte. Das Ganze hat nat�rlich
die Stimmung des Liedes ziemlich zerst�rt! Auch gab es wie in vielen N�chten eine kleine
Wasserschlacht, und auch Elvis wurde durchn��t. Es gab dann eine Aufwischaktion bei den Sweet
Inspirations, zusammen mit jeder Menge Gel�chter. Nachdem Elvis "Help Me Make It Through The
Night" gesunge hatte, bat er Sherill, seine zwei Lieder zu singen, und danach sang Kathy
Westmoreland das wundersch�ne "My Heavenly Father". Bevor die Show zu Ende war, sagte Elvis zu uns,
da� sein Bedin sehr weh t�te, und da� er hoffe, da� es am n�chsten Abend besser w�re. Er war
�ber eine Stunde auf der Bhne, und wir waren wieder dankbar, ihn dort zu sehen. Kurze Zeit
sp�ter erz�hlte uns Charlie im Cafe, da� Elvis schon oben sei uns schliefe und von Dr.
Nichopoulos gut versorgt w�rde.
Es war eine weitere brillante Show, und Elvis war voll wiederhergestellt. Als er anfing "Love Me"
zu singen, kam er in unsere Richtung, und ungl�cklicherweise st�rmten einige M�dchen die
Reihe vor uns und weigerten sich sogar auf ihre Pl�tze zur�ckzugehen, als Elvis schon wieder
auf der anderen Seite der B�hne war. Es gab schon beinahe einen Kampf zwischen den dr�ngelnden
Fans und den anderen Fans in unserer N�he, und wir waren inmitten des Kreuzfeuers. Es war
be�ngstigend. Ich denke, da� Elvis anfing zu begreifen, was vor sich geht. W�hrend der restlichen
Show und auch bei den weiteren Auftritten schr�nkte er das Verteilen von Schals stark ein.
Die neuen Verst�rker im Saal verursachten eine Menge Probleme und Elvis mu�te viele Lieder
zweimal anfangen, weil der Klang so schlecht war. Er sagte, es w�ren 20 Lautsprecher und 39
Mikrophone auf der B�hne. In der Tat war der vordere Teil der B�hne mit gro�en schwarzen
Lautsprecherboxen ges�umt, und es wurde dadurch f�r die Fans vorne sehr schwierig, richtig auf
die B�hne schauen zu k�nnen. Es war der letzte Abend f�r den englischen Fan-Club, und einer von
ihnen rief: "Wann wirst du nach England kommen?" Elvis antwortete diplomatisch: "Es wird bereits
vorbereitet ... aber es braucht seine Zeit." Nach den Vorstellungen zeigte uns Elvis eine
goldfarbene Auszeichnung, sagte, da� die englischen Fans anwesend sind und erw�hnte Todd
Slaughter. Die begeisterte Liza Minelli war im Publikum, zusammen mit anderen Ber�hmtheiten.
Es war ein ganzer Haufen Leute aus Memphis da, einschlie�lich Gary Pepper in seinem Rollstuhl.
Gem�� seines Vorsatzes, zumindest ein neues Lied in jede Show einzubauen - manchmal auch einen
Wunschtitel - sang Elvis "Mystery Train / Tiger Man", aber der Beleuchter lie� den Scheinwerfer
nicht blinken und Elvis, der ohne Zweifel albern aufgelegt war, lie� seine �blichen
Bewegungen zu dem zweiten Lied weg und endete statt dessen mit einem riesigen Karatetritt.
Es war eine lange und aufregende Show, eine Show in der Art, die einen vor lauter Stolz
richtig beben l��t.
Am n�chsten Tag fuhren wir zum McCarran Field Executive Flugplatz. "Lisa Marie", das gro�e
Flugzeug von Elvis, war nahe an der Umz�unung geparkt und es schien wei� und wundersch�n im
Sonnenlicht. Der kleinere TCB-Flieger war n�her an dem Terminal-Geb�ude abgestellt. Unsere
Photoapparate mu�ten �berstunden machen!
Am Donnerstag abend war Elvis gedankenverloren und er schien viele der Geschenke nicht zu
bemerken, die die Leute ihm geben wollten. Wir erfuhren, warum das der Fall war, als er die Show
kurz unterbrach und uns erz�hlte, da� sein Vater in der vorherigen Nacht ins Krankenhaus
mu�te, und dann sang er die r�hrendste Version von "Help Me", die ich jemals geh�rt habe.
Ein eher negativer Gesichtspunkt in dieser Nacht war ein �berma� an unversch�mten Fans im
Publikum, die Elvis unterbrachen und nach Schals schrien. Elvis war viel geduldiger mit ihnen
als sie es verdient h�tten. Charlie erz�hlte uns sp�ter, da� Vernon nach der Show Mittwoch
nacht krank geworden w�re, und da� Elvis jetzt zum Krankenhaus ginge, um ihn zu besuchen.
In der Tat hatte Vernon in der vergangenen Woche immer krank ausgesehen, wenn wir ihn trafen,
und wir waren von seiner Erscheinung und �ber seinen Gewichtsverlust erschrocken.
In der zweiten Show am Freitag verursachte das Lautsprechersystem gr��ere Probleme. W�hrend die
Tontechniker auf die B�hne kamen, um die Mikrophone zu �berpr�fen, bat Elvis die Stamps
"Sweet Sweet Spirit" zuu singen und lie� sich von ihnen dann noch zu "Why Me Lord?" begleiten.
Es war sch�n, da� er in dieser Show "Early Morning Rain" im ganzen sang und nicht nur die
erste Strophe.
Samstag, der 11. Dezember - und wir hatten nur noch drei Auftritte vor uns. F�r die beiden Shows
am Samstag hatten wir ausgezeichnete Pl�tze in Nischen weit vorne. Wir zogen die Nischen den
Pl�tzen an den vorderen Tischen vor und hatten dort auch f�r die meisten Shows unsere Karten.
Nischen waren sicherer, man hatte einen besseren Rundumblick, und sie waren wesentlich bequemer,
als als Sardine vor der B�hne zu stehen. Weil wir in der Lage waren, an den meisten Abenden erst
nach den anderen in den Saal zu gehen, entgingen wir meistens dem entsetlichen �rger wegen
Pl�tzen an der B�hne. Die Pl�tze wurden n�mlich wie �blich danach zugewiesen, wieviel du Trinkgeld
gabst und nicht anhand der Platznummer. Die Angestellten sch�tzten den Einla� mit Karten
genauso wenig wie wir. Obwohl "ausverkauft" war, war immer noch Platz f�r Spieler, und es waren
so viele Nichtfans da wie immer. Die Eintrittskarten haben die Situation der Fans nicht so
verbessert, wie ich gehofft hatte. Nicht die Fans z�hlen, sondern die Leute mit Geld. Diese
Situation vertreibt viele Fans aus Vegas und man kann nichts dagegen tun, als zu hoffen, da�
Elvis dem Hilton so bald wie m�glich k�ndigt.
W�hrend der fr�heren Shows am Samstag wurde Elvis eine Latzhose gegeben, wie sie auf der H�lle
des "Elvis Country"-Albums zu sehen ist. Er weigerte sich sie anzuziehen und murmmelte etwas
�ber Mississippi vor 200 Jahren! Charlie Hodge zog die Latzhose an, die ihm bis zum Knie ging
und stand da und kratzte sich. Der Humor von Charlie ist mindestens genauso kindisch wie der
von Elvis! Ich erz�hle diesen lustigen Zwischenfall, um zu zeigen, da� die Dinge, die w�hrend
einer Elvis-Show passieren k�nnen und auch passierten, jede einzelne Show zu einem einzigartigen
Erlebnis machten. Wieder sang Elvis ein paar Zeilen von "Rip It Up", aber die Band kam wieder
nicht mit, und er gab es auf. "Blue Suede Shoes" und auch "Jailhouse Rock" bew�hrten sich
regelm��ig bei den Auftritten. Andere Oldies, wie "All Shook Up" wurden weggeworfen, sie wurden
zu "Schal-Liedern". Die Eltern von Priscilla waren die G�ste von Elvis an diesem Wochenende
und er widmete ihnen "My Way". Er sprach freundlich von Col. Beaulieu, der sich erst vor kurzem
zur Ruhe gesetzt hatte, nach einigen Jahren Dienst in Viatnam unsw. Col. Parker hielt sich dieses
Mal sehr im Hintergrund, aber w�hrend dieser Show sa� er in der Nische neben uns.
Unausweichlich kam Sonntag nacht und wir sa�en an einem Tisch weit vorne und sahen die Stamps,
die Sweets und den sich wiederholenden Mr. Kahane zum letzten Mal. Die Lieder der Gruppe waren uns
schon so vertraut. Das beste St�ck der Stamps war ein mitrei�endes Lied mit dem Titel "Operator",
und das Programm der Sweets enthielt eine tolle Version von "If You Leave Me Now".
Es gab ein langes Zwischenspiel vom Orchester und dann stand Elvis schlie�lich noch einmal
vor uns, in einem wei�en Jumpsuit, welche er auch schon w�hrend der 14 vorherigen Shows anhatte. Es
war ein gro�artiger letzter Auftritt, der 90 Minuten dauerte und voller Highlights war.
"Little Sister" wurde mit viel Schwung gesungen, und James Burton gl�nzte bei der Begleitung.
Elvis spielte ein bi�chen Flamenco auf der Gitarre, bevor er "That's All Right" brachte. Er fing
das Lied ein zweites Mal an, um auch ganz sicher zu sein, da� wir alle seine Gitarre h�rten"
"Bridge Over Troubled Water" war herausragend. Eine erstaunliche Sache an Elvis ist die, da�
man denkt, man h�tte seine beste Version geh�rt, und dann bringt er aber immer eine noch
st�rkere Version des selben Liedes. Man hat auch oft das Gef�hl, er h�tte noch mehr in Reserve,
da� er nur ungern seine ganze Stimmgewalt und sein ganzes Charisma einsetzt, f�r den Fall, da� das
Publikum sonst zu sehr �berw�ltigt w�re. Es sagte einmal jemand, da� er das Pendel immer
knapp neben sich schwingen lassen w�rde.
Der Souvenirstand wurde zur Unterst�tzung der amerikanischen Herz-Gesellschaft betrieben, und Elvis
gab bekannt, da� mehr als $17,000 eingenommen wurden (plus einer Kleinigkeit, von der Elvis aber nichts
wu�te, weil Kartenspekulanten auch von dem Stand aus arbeiteten). Es ging Vernon gut genug, um
die Show besuchen zu k�nnen (obwohl er uns zuvor an dem Tag im Kasino sagte, da� er noch krank
sei), und er bekam herzlichen Applaus, als er vorgestellt wurde, genauso wie Wayne Newton, der
vielleicht nach Elvis die Nummer zwei ist, wenn es darum geht, Stimmung in die Konzerts�le in
Vegas zu bringen. Nur um Newton zu zeigen, wer der King ist, �bertraf sich Elvis selbst bei
"Hurt" und bekam einen sagenhaft langen Applaus. "Such A Night" war das n�chste Lied, obwohl
Elvis den Text vergessen hatte. Er bekam die Notenbl�tter von "Sweet Caroline" und machte eine
Kopie von dem in "TTWII", vollst�ndig mit schwingenden Armbewegungen, sehr zu meiner Freude.
Bevor wir es merkten, bedankte sich Elvis bei Bill Porter und den Musikern und sang das letzte
Lied. Dann brach das Chaos aus, als fast jeder von vorne auf Tischen und St�hlen stand, M�dchen zur
B�hne rannten und man Elvis nur noch schwer sehen konnte, versteckt hinter Fans und Bodyguards.
Wenn es jemals einen Moment gegeben hat, den ich gerne festgehalten h�tte, dann w�re es dieser
gewesen -aber man kann die Zeit nicht versteinern, und auf einmal war Elvis weg. V�llige Verw�stung ersetzte
die Erheiterung der vergangenen elf Tage.